Ein Moment

 

Über dem Watt bläst der Wind,

die Füße am Grund.

Erde, gewellt wie Wogen des Meeres. 

Weite.

 

Ängste fliegen empor zu den Sternen, 

wo Winde wandeln, 

formen Wolken das Sein. 

 

Sie kehren zurück ohne Last, 

befreit von allem. 

Reich.

 

Liebe ohne Aber. 

Einfach und Leicht. 

Was gibt es mehr?

Was soll schon sein?

 

Über dem Meer bläst der Wind, 

die Füße im Sand. 

Sanft wiegt das Meer. 

 

(Cuxhaven, 3.8.2021) 

 

 

 

 

 


Ein Bild

 

Blau mit weißen Wolken

bunt und tonnenschwer

wie auf Schienen gleiten 

die Schiffe auf spiegelglattem Meer. 

 

(Cuxhaven, 6.8.2021)


Ebbe und Flut

 

Draußen, wo Erde, Wasser und Wind sich treffen.

Draußen, wo die Sonne sich durch Wolken bricht. 

 

Draußen, wo die Chancen des Menschen sind -

das Kommen und Gehen,

das Nehmen und Geben - 

täglich zwei Mal zu sehen ist. 

 

Draußen, wo der Sog der Freiheit in allem liegt. 

Draußen, wo wir auf uns zurück geworfen sind. 

Draußen, wo wir uns stellen, 

denen, 

die immer da waren und sind. 

 

Erde und Wasser

Luft und Feuer -

und uns, -

wenn wir es nehmen und uns ganz geben;

das Kommen und Gehen, 

egal, ob wir es sehen. 

 

(Cuxhaven, 8.8.2021)